Mutiger Widerstand
Millionen von Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen lebten während des 2. Weltkriegs unfreiwillig in Deutschland. Von den Nazis wurden sie gezwungen, die deutsche Kriegswirtschaft in Gang zu halten, während ihre Heimatländer von Wehrmacht und SS-Einsatzkommandos verwüstet wurden. In der Organisation „Brüderliche Zusammenarbeit der Kriegsgefangenen (BSW)”, die sich vom „Russenlager” an der Münchner Schwanseestraße aus in wenigen Monaten in ganz Süddeutschland und darüber hinaus ausbreitete, begannen sich Kriegsgefangene und Zwangsarbeiter zu organisieren. Ihr Ziel: Unterstützung des Kampfes der Alliierten durch eine „innere Front” gegen das Naziregime und, zusammen mit deutschen Antifaschisten, Vorbereitung eines bewaffneten Aufstands in Deutschland. Am 4. September 1944 wurden 92 führende BSW-Funktionäre im KZ Dachau durch Genickschuss ermordet.
Die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes/Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten (VVN-BdA) erinnert mit einer Informationsveranstaltung an den mutigen Widerstand dieser Nazigegner. Es referiert der Politikwissenschaftler Dr. Guido Hoyer (Freising).