„DOCH OB SIE MICH ERSCHLÜGEN: SICH FÜGEN HEISST LÜGEN!“

Veranstaltung zum 90. Todestag des Dichters und Revolutionärs Erich Mühsam

Eine szenische Lesung mit Texten von Zenzl und Erich Mühsam
und einer Präsentation von Fotos, Musik und Dokumenten von Günther Gerstenberg, Petra Gerschner und Michael Backmund.

Die szenische Lesung „Doch ob sie mich erschlügen: sich fügen, heißt lügen!“ beleuchtet die beeindruckenden Biografien von Zenzl und Erich Mühsam, den gemeinsamen Kampf gegen Krieg und für die Münchner Räterevolution, ihren Einsatz für politische Gefangene und ihren unermüdlichen Widerstand gegen den stärker werdenden Faschismus.
Präsentiert werden Gedichte und Texte von Erich Mühsam, Briefe, Erinnerungen, Berichte und Passagen aus den Tagebüchern von Zenzl Mühsam sowie Fotografien, Dokumente und Porträts der beiden Revolutionärinnen und ihrer künstlerischen und politischen Weggefährtinnen, begleitet von Liedern Konstantin Weckers mit vertonten Gedichten von Erich Mühsam.
Erich Mühsam wurde 1934 im KZ Oranienburg ermordet. Zenzl Mühsam (1884–1962) kämpfte weiter. Ihre wichtige Rolle als politische Aktivistin wird aus feministischer Perspektive gewürdigt.

Eintritt frei, um Spenden wird gebeten.

Weitere Infos siehe

Buchvorstellung: Griechische Häftlinge in deutschen Konzentrationslagern

Eleni Tsakmaki hat in ihrem Buch Letzte Station. Griechische Gefangene in deutschen Konzentrationslagern Lebensgeschichten von 13 griechischen Frauen und Männern aufgeschrieben, die aus ihrer Heimat Griechenland von den deutschen Besatzern ins Reich verschleppt wurden.

Das Buch wird zusammen mit Beiträgen von Dr. Barbara Distel, ehem. Leiterin KZ-Gedenkstätte Dachau,
Dr. Johanna M. Panagiotou / Victoria Mali, Kulturhistorikerin, Künstlerin, und Friedbert Mühldorfer, Historiker, VVN-BdA München, in der Münchner Seidlvilla vorgestellt.

Es ist eben erst im papyrossa-Verlag Köln erschienen.

Weitere Infos siehe

Verhandlungen und eine Konfliktlösung auf der Grundlage des Völkerrechts statt Krieg in Nahost!

6. November 2024

Erklärung des Bundessprecher*innenkreises der VVN-BdA v. 4.10.2024 zum Jahrestag des Überfalls der Hamas auf Israel

Am 7. Oktober 2023 hat mit dem antisemitischen Massaker und der Verschleppung hunderter israelischer Geiseln durch die Hamas und ihre Verbündeten eine neue Eskalation der Gewalt in der Region begonnen. Die danach von der israelischen Regierung propagierte „vollständige Vernichtung der Hamas“ mit Flächenbombardements in Gaza hat inzwischen zehntausende zivile Opfer gekostet und zu einer humanitären Katastrophe in Gaza geführt. Mit den Bombardierungen Beiruts und der Bodenoffensive im Libanon droht sich dies zu wiederholen. Auch eine weitere Eskalation der Situation in der Region ist nicht auszuschließen – durch keinen der Akteure.

Seit dem Beginn der israelischen Angriffe auf Gaza ist es weltweit und auch in Deutschland zu Bedrohungen und Angriffen gegen jüdische Menschen und Einrichtungen gekommen. Die VVN-BdA steht an der Seite der Betroffenen. Jüdische Menschen für die kriegerische Reaktion Israels auf den Angriff der Hamas verantwortlich zu machen, ist antisemitisch.

Für die VVN-BdA ist das Verhältnis zu Israel in erster Linie davon bestimmt, dass dort eine große Zahl von Überlebenden des Holocaust und deren Nachkommen leben. Israel war und ist Zufluchtsort für jüdische Menschen aus aller Welt. Wer wie die Hamas und ihre Verbündeten diese grundsätzliche Konsequenz nach dem Holocaust infrage stellt und alle jüdischen Israelis zu Terror-Zielen erklärt, kann für uns kein Bündnispartner sein. Das gilt ebenso für die Hisbollah und das iranische Mullah-Regime.

Unsere Bündnispartner sind die Kräfte der Demokratie und des Friedens in Israel und Palästina, die für Verhandlungen und eine Konfliktlösung auf der Grundlage

des Völkerrechts eintreten.

In diesem Sinne erklären wir:

• Die VVN-BdA erkennt das Recht Israels auf Selbstverteidigung an. Gleichzeitig hat Israel wie alle Staaten die Verpflichtung, völkerrechtliche und humanitäre Standards einzuhalten und eine humanitäre Katastrophe zu verhindern, was unter anderem die Ermöglichung sicherer Fluchtwege und des Zugangs zu Wasser, Nahrung und medizinischer Versorgung für die Zivilbevölkerung in Gaza umfasst.

• Wir verurteilen alle Bestrebungen rechter und rechtsextremer Kräfte in Israel nach Annexion palästinensischer Gebiete und Vertreibung palästinensischer Bevölkerungsteile.

• Wir verurteilen die Politik Israels hinsichtlich der gegen Völkerrecht und israelisches Recht verstoßenden Siedlungen im Westjordanland und der dortigen menschen- und völkerrechtswidrigen Besatzungspraxis. Die Siedlungs- und Besatzungspolitik und die mit ihr verbundene Entrechtung, Enteignung und Vertreibung palästinensischer Einwohner*innen stehen einer Konfliktlösung im Sinne von Frieden, Sicherheit und Gleichberechtigung für alle Bevölkerungsgruppen der Region entgegen.

• Die VVN-BdA bekräftigt ihre Unterstützung für die Kräfte der Demokratie und des Friedens auf israelischer und palästinensischer Seite, wie z.B. עומדיםביחדنقفمعًا standing together, die für Verhandlungen und eine Konfliktlösung auf der Grundlage des Völkerrechts eintreten.

Gedenken an die Opfer des Naziregimes am 1. November

1. November 2024, 11 Uhr – Friedhof am Perlacher Forst, München, Stadelheimer Straße 24

Auch in diesem Jahr wollen wir wieder am 1. November der im Münchner Friedhof am Perlacher Forst in einem „Ehrenhain“ beigesetzten über 4000 Opfer des Naziregimes gedenken, die im KZ Dachau und anderen Lagern ihr Leben lassen mussten.

Wir gedenken im Rahmen dieser Feier auch des Widerstands der „Weißen Rose“ (die Geschwister Scholl und einige ihrer Mitstreiter/innen sind auf diesem Friedhof beigesetzt) und weiterer wegen ihrer Herkunft, ihres Glaubens, aus rassistischen Gründen oder ihres antifaschistischen Widerstandes wegen verfolgter Gruppen und Personen. Dazu gehören auch die in der benachbarten Justizvollzugsanstalt Stadelheim während der NS-Zeit Inhaftierten, die dort zu Tode kamen oder hingerichtet wurden.

In das Gedenken eingeschlossen sind außerdem die Opfer unter den Kriegsgefangenen, Zwangsarbeiterinnen und Zwangsarbeitern aus verschiedenen Ländern, die in Lagern der Umgebung dem Terror der Nazis ausgesetzt waren.

Ernst Antoni hält eine kurze Ansprache.

Treffpunkt: 11.00 Uhr am Friedhofseingang –  schräg gegenüber der Straßenbahn-Endhaltestelle Schwanseestraße (Tramlinie 18).
Bitte keine Fahnen oder Transparente mitbringen.

Veranstalter: Kreisvereinigung München der VVN-Bda

Erinnerungszeichen für die NS-Opfer Heinz Eschen und Walter Häbich

16. Oktober 2024

Am Donnerstag, 24. Oktober, werden zwei kommunistische Widerstandskämpfer, die von den Nazis im KZ Dachau ermordet worden sind, mit Erinnerungszeichen der Stadt München an ihren früheren Wohnungen oder Wirkungsstätten geehrt.

Um 13 Uhr findet im Stadtarchiv eine Gedenkveranstaltung für Heinz Eschen (Foto oben) und Walter Häbich statt. Redner. Es sprechen Dr. Daniel Baumann vom Stadtarchiv München, Stadtrat Stefan Jagel in Vertretung des Oberbürgermeisters der Landeshauptstadt München, Friedbert Mühldorfer von der VVN-BdA Kreis München sowie Susana Zickert, Verfasserin der Biografie von Heinz Eschen. Auch Stefan Dickas von der ErinnerungsWerkstatt München e.V., der Initiator der Erinnerungszeichen und Verfasser der Biografie von Walter Häbich ist, wird sprechen, gefolgt von Dr. Klaus Eschen, Richter des Verfassungsgerichtshofs des Landes Berlin a.D. und Angehöriger von Heinz Eschen sowie Jürgen Weber, Angehöriger von Walter Häbich. Im Anschluss werden die Erinnerungszeichen für Walter Häbich und Heinz Eschen angebracht.

Ca. 14.15 Uhr
Anbringen des Erinnerungszeichens am ehemaligen Wohnort von Heinz Eschen

Deidesheimer Straße 2

  • Thomas Rock, Bezirksausschuss 04 – München West

Ca. 15.15 Uhr
Anbringen des Erinnerungszeichen am ehemaligen Wirkungsort von Walter Häbich

Sendlinger Str. 30

  • Dr. Andrea Stadler-Bachmaier, Bezirksausschuss 01 – Altstadt-Lehel

Gedenken an die NS-Opfer Olschewski und Binder

Am 28. Juni 2024 jährt sich zum 80. mal die Hinrichtung von Otto Binder, Willy Olschewski jun. und Engelbert Kimberger im Gefängnis Stadelheim.

Kurz vorher wurden in München in fünf Prozessen über dreißig Mitglieder des Widerstandskreises um Hans Hartwimmer und Wilhelm Olschewski vor dem Volksgerichtshof oder dem Oberlandesgericht zu oft langjährigen Zuchthausstrafen verurteilt; sechs wurden zum Tode verurteilt, fünf kamen in Haft oder im KZ Dachau zu Tode, unter ihnen auch Wilhelm Olschewski. Viele von ihnen, oftmals im Umfeld der KPD, waren bereits vorher in Gefängnissen oder im KZ Dachau eingesperrt und hatten sich mit Kriegsbeginn entschlossen, erneut gegen das Nazisystem Widerstand zu leisten.

Mit einem Gedenken am Familiengrab Olschewski-Binder im Münchner Nordfriedhof ehren das Archiv der Münchner Arbeiterbewegung, die Lagergemeinschaft Dachau und die Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – BdA den Widerstand von Wilhelm und Willy Olschewski und Otto Binder.

Weitere Hinweise siehe

Erinnern heute – Zeugnis der Nachkommen

Symposium über Rolle und Aufgabe der Nachkommen von NS-Verfolgten
in der aktuellen gesellschaftspolitischen Debatte über die „Zukunft der Erinnerung“

Am Mittwochabend, 5. Juni 2024, und ganztägig am Donnerstag, 6. Juni 2024, findet im Max-Mannheimer-Haus, Roßwachtstraße 15, Dachau, eine Tagung mit ausgewiesen Referentinnen und Referenten statt, die für alle Interessierten offen steht.

Veranstalter ist die VVN-BdA Bayern e.V. im Auftrag der Nachkommen NS-Verfolgter Regionalgruppe Süd – in Kooperation mit der Stiftung Bayerische Gedenkstätten.

Anmeldung und Tagungsprogramm siehe

79. Jahrestag der Befreiung des KZ Dachau

Die Feierlichkeiten beginnen heuer am Samstag, 4. Mai 2024, 16 Uhr, in Hebertshausen mit dem Gedenken an die Erschießung der sowjetischen Kriegsgefangenen. Am Sonntag, 5. Mai, findet die Befreiungsfeier auf dem Gelände der KZ-Gedenkstätte statt; sie beginnt traditionell um 9.15 mit religiösen Feiern.

Nähere Hinweise siehe

Opfer des Naziregimes in die Stadt München zurückgeholt

19. April 2024

Patinnen und Paten, die vorher mit den Bildtafeln an den früheren Wohnorten gestanden hatten, trugen am 11. April die Namen von 1000 Münchner Opfern des Naziregimes vor die Feldherrnhalle (Foto: BR). Die groß angelegte Aktion des Bayerischen Rundfunks endete mit einer Abschlussveranstaltung, auf der deutlich wurde, wie viele Menschen in München aus rassistischen, politischen, religiösen und menschenfeindlichen Gründen Opfer des NS-Terrors geworden sind: Es waren über 10000.

Zusammen mit vielen anderen Organisationen hatte auch die Münchner VVN-BdA die Aktion unterstützt. Ernst Grube, Präsident der Lagergemeinschaft Dachau und Ehrenpräsident der bayerischen VVN-BdA war ebenfalls Teil der Veranstaltung. Ausführliche Berichte, Fotos und Filme siehe unter https://www.br.de/rueckkehr-der-namen

Internationale Münchner Friedenskonferenz vom 16. bis 18. Februar

Sie ist seit vielen Jahren als Alternative zur „Münchner Sicherheitskonferenz“ gedacht, die am selben Wochenende stattfindet. Themenschwerpunkte sind u.a.:

„Wohin treibt Europa?“ (Vorträge und Diskussion, Fr 16.2. ab 19 Uhr), „Peace in Progress: Alternativen zu Militarismus und Kapitalismus“ (Sa 17.2. ab 18 Uhr), eine Matinee mit israelisch-palästinensischen Combatants for Peace (Film und Gespräch, So 18.2. ab 10 Uhr) und ein „Friedensgebet der Religionen“ (So 18.2. um 18 Uhr). Näheres zum Programm und zu den Veranstaltungsorten siehe

Am Samstag (17.2.) ruft das Anti-Silo-Bündnis ab 13 Uhr zu einer Kundgebung am Stachus auf. Die Schlusskundgebung ist ab ca. 15 Uhr am Marienplatz geplant.

Ältere Nachrichten ·