Antifaschisten verbreiten Antifaschismus
11. Mai 2016
Ungeheuerliche Erkenntnis über VVN-BdA im neuen bayerischen Verfassungsschutzbericht
Antifaschisten verbreiten Antifaschismus
„In Jugendcamps und Kongressen kommt es immer wieder zum Austausch mit autonomen Gruppierungen, wobei das Themenfeld Antifaschismus im Vordergrund steht.“ So steht es tatsächlich wortwörtlich im unlängst der Öffentlichkeit vorgelegten Verfassungsschutzbericht 2015 des Bayerischen Innenministeriums. Im Abschnitt über die VVN-BdA, die wieder tituliert wird als „bundesweit größte linksextremistisch beeinflusste Organisation im Bereich des Antifaschismus“.
In dem schlichten Satz über Jugendcamps und Kongresse gerinnt, neben den üblichen alljährlich mit leichten Modifizierungen wiederholten Unterstellungen, die Politik und die Aktivitäten der VVN und ihrer Mitglieder betreffend, das veröffentlichte „Geheimwissen“ über unsere Organisation im vergangenen Jahr. „Das Themenfeld Antifaschismus im Vordergrund…“. Wer hätte das von der VVN und ihren Gesprächspartnern wohl gedacht? Und dann auch noch im „Austausch“…
Fände all dies nicht statt in einer Atmosphäre zunehmender rassistischer Attacken, rechtspopulistischer und neofaschistischer Provokationen und Angriffen auf Leib und Leben von Menschen anderer Herkunft und Anschauung, dann könnten solcherlei „Erkenntnis“-Veröffentlichungen als unfreiwillige Komik abgehakt werden. Aber die Verhältnisse sind halt nicht so.
Und deshalb sind wir es nicht nur dem Vermächtnis der Gründerinnen und Gründer unserer Organisation, den Überlebenden aus Widerstand und NS-Verfolgung, sondern auch uns selbst und unseren Nachkommen schuldig, dass wir uns gegen die alljährlichen Diffamierungen durch den Inlandsgeheimdienst in Bayern weiterhin wehren. Juristisch und politisch. Und wo immer möglich: im „Austausch“.
(Ernst Antoni, aus: antifa – Magazin der VVN-BdA 5/6-2016)