Ludwig Holleis (1897-1944) – Opfer des NS-Regimes

15. August 2018

Im Rahmen öffentlicher Veranstaltungen wurden in München ab Ende Juli 2018 erstmals offiziell Erinnerungszeichen für  Opfer des Nationalsozialismus in München gesetzt, nachdem sog. „Stolpersteine“ auf öffentlichem Grund nicht verlegt werden dürfen.

Das Stadtarchiv München hat das Projekt „Erinnerungszeichen“ und Kurzbiografien der ersten acht Geehrten in einem Faltblatt vorgestellt. Siehe dazu den Flyer Erinnerungszeichen_Einladung_online

Einer der Geehrten ist Ludwig Holleis, über den es im o.g. Faltblatt heißt:

Im Zusammenhang mit den Verhaftungen der Mitglieder der Widerstandsgruppe „Antinazistische Deutsche Volksfront“, der seine Schwester Emma angehörte, wurde der daran unbeteiligte Elektromaschinenbauer Ludwig Holleis (geb. 30.9.1897) am 7.1.1944festgenommen. Die Beamten der Gestapozentrale in der Brienner Straße misshandelten ihn derart, dass er an den erlittenen Verletzungen am 29.3.1944 starb.

Bei der Enthüllung der Stele für Ludwig Holleis hielt ein Vertreter der Münchner VVN-BdA eine Rede auch im Namen von Angehörigen: siehe dazu Ansprache F. Mühldorfer – Stele L. Holleis, 27.7.18

Weitere Informationen zum Projekt finden sich auf der Homepage des Stadtarchivs München (https://www.muenchen.de/rathaus/Stadtverwaltung/Direktorium/Stadtarchiv/Erinnerungszeichen.html).

Neue Erinnerungszeichen für Opfer des Nationalsozialismus in München

Öffentliche Veranstaltungen am 26. und 27. Juli sowie am 5. August 2018

Zwischen 1933 und 1945 wurden in München etwa 10.000 Frauen, Kinder und Männer aus politischen und rassistischen Motiven, wegen ihrer sexuellen Orientierung, ihres Glaubens, ihrer unangepassten Lebensweise und aufgrund ihrer psychischen Erkrankungen oder Behinderungen verfolgt und ermordet. Viele dieser Menschen gerieten in den Jahrzehnten nach Kriegsende in Vergessenheit, ihr Schicksal hatte keinen Platz im kollektiven Gedächtnis.

An den einstigen Wohnorten dieser Menschen werden künftig Erinnerungstafeln und -stelen errichtet. Diese Erinnerungszeichen können auf Wunsch von Angehörigen oder auf Anregung aus der Stadtgesellschaft entstehen.

Am 26. und 27. Juli sowie am 5. August 2018 werden erstmals Erinnerungszeichen an sechs Standorten von Vertreterinnen und Vertretern der Landeshauptstadt München, Angehörigen sowie Initiatorinnen und Initiatoren an die Öffentlichkeit übergeben.

Alle Interessierten sind herzlich eingeladen, an den Veranstaltungen in der Maxvorstadt, in Schwabing- Freimann, in Bogenhausen, in der Ludwigsvorstadt- Isarvorstadt und in Sendling teilzunehmen.

Weitere Einzelheiten siehe Erinnerungszeichen_Einladung_online

#ausgehetzt – Gemeinsam gegen die Politik der Angst! — Bayernweite Demo am 22.7.2018 in München

Über 100 Organisationen haben sich mittlerweile zusammengefunden, um ein Zeichen für Toleranz und Menschenrechte zu setzen. Die VVN-BdA  München unterstützt die Aktion natürlich ebenfalls.

Aus dem Ankündigungstext:

Wir wehren uns gegen die verantwortungslose Politik der Spaltung von Seehofer, Söder, Dobrindt und Co. Wir setzen ein Zeichen gegen den massiven Rechtsruck in der Gesellschaft, den Überwachungsstaat, die Einschränkung unserer Freiheit und Angriffe auf die Menschenrechte.

Jetzt kommen wir! Unsere Vielfalt verbindet und macht uns stark! #bayernbleibtbunt

Nicht erst durch die AfD eskalieren Hass und Ausgrenzung in der Politik. Parteien und insbesondere die in Bayern und Berlin wahlkämpfende bayerische Regierung lassen sich ihre Agenda von undemokratischen, menschenrechts-feindlichen und rechten Populisten vorgeben:

Statt die Werte unserer demokratischen Grundordnung zu vertreten, werden sie demontiert, Geflüchtete kriminalisiert, in Abschiebelagern interniert, in Kriegsgebiete abgeschoben und ihre Unterstützer*innen diffamiert („AntiAbschiebe-Industrie„/Dobrindt).

Statt Bildung und Aufklärung zu fördern und Kriminalstatistiken ehrlich zu kommunizieren, werden massiv Ängste geschürt. Und in Bayern das schärfste Polizeiaufgabengesetz (PAG) in Kraft gesetzt, das die Bundesre-publik je gesehen hat.

Statt gerechten Welthandel zu fördern und Fluchtursachen zu beseitigen, werden menschenfeindliche Regime mit Geld und Waffen unterstützt und Kriege geführt.

Statt soziale Probleme wie Pflegenotstand, Altersarmut und prekäre Arbeitsverhältnisse zu lösen, bezahlbaren Wohnraum zu schaffen und einen gerechten Mindestlohn durchzusetzen, werden kulturelle Scheindebatten geführt wie Söders Kreuz-Erlass oder Islam-/Leitkultur-Debatten.

Statt volle Gleichberechtigung unabhängig von sexueller Orientierung und geschlechtlicher Identität zu fördern, wird ein rückwärtsgewandtes Weltbild gestützt.

Wir rufen zu einer bayernweiten Demo gegen diese Politik der Angst am 22.7.18 in München auf.

Das Flugblatt siehe unter AusgehetztA4-1

Kein Schlussstrich! Kundgebung am 11. Juli anlässlich des Urteils im NSU-Prozess

Am Mittwoch, 11. Juli, soll in München das Urteil im Prozess gegen die Angeklagten um sog. „NSU-Prozess“ gesprochen werden. Aus diesem Anlass veranstalten verschiedene Organisationen eine Dauerkundgebung vor dem Gerichtsgebäude und um 18 Uhr eine abschließende Demonstration zum Innenministerium am Odeonsplatz. Die Kundgebung beginnt morgens um 8 Uhr mit einem Gedenken an die – oft vergessenen – Opfer der Nazimorde; Kultur- und Redebeiträge begleiten anschließend die Dauerkundgebung bis zur Demonstration. Neben dem Gedenken an die Opfer geht es vor allem auch darum, die vielen im Prozess nicht beantworteten Fragen nach dem terroristischen Umfeld des „NSU“ und nach der Rolle des „Verfassungsschutzes“ dabei nicht in Vergessenheit geraten zu lassen.

Weitere Infos und Hintergrundberichte zum Prozess siehe https://nsuprozess.net/blog/

 

Präsentation des Gedenkbuchs für die Münchner Opfer der nationalsozialistischen „Euthanasie“-Morde

Zwischen 1939 und 1945 wurden im Rahmen der nationalsozialistischen

Euthanasie-Aktionen etwa 300 000 Menschen mit

psychischen Erkrankungen und Behinderungen ermordet, darunter

über 2000 Münchner Bürgerinnen und Bürger. Die Arbeitsgruppe

Psychiatrie und Fürsorge im Nationalsozialismus in München präsentiert das Ergebnis ihrer Nachforschungen.

Weitere Hinweise siehe nsdoku_einladung_gedenkbuchpraesentation

 

 

Kundgebung „Zusammenstehen gegen Antisemitismus“ am 8. Juni in München

Zur Erinnerung an den Abriss der Münchner Hauptsynagoge durch die Nazis vor 80 Jahren und als Zeichen gegen den nach wie vor bedrohlichen Antisemitismus ruft der Münchner Oberbürgermeister Dieter Reiter zur Kundgebung auf.

Nähere Informationen siehe Flugblatt Zusammenstehen1 gegen Antisemitismus_final_web

Demonstration gegen den Entwurf eines neuen Polizeiaufgabengesetzes am 10. Mai in München

Der Entwurf eines neuen Polizeiaufgabengesetzes für Bayern ruft breiten Protest hervor. Die vorgesehenen Bestimmungen dieses Entwurfs rufen bei der VVN-BdA als Organisation ehemaliger Naziverfolgter große Besorgnis hervor. Die Verankerung der Grundrechte in der Bayerischen Verfassung und im Grundgesetz waren die entschiedene Konsequenz aus der Nazidiktatur. Die nahezu unbeschränkte Machtfülle der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) hatte auch zur Folge, dass künftig Polizei und Geheimdienste strikt getrennt sein sollten.

Mit dem neuen Polizeiaufgabengesetz soll die Polizei Kompetenzen erhalten, welche den bitteren Erfahrungen aus der NS-Zeit widersprechen.  Aus diesem Grund unterstützt die VVN-BdA München die vielfältigen und breiten Proteste und ruft zur Teilnahme an der Demonstration in München auf.

Aufruf zur Demonstration siehe NoPAG_Flyer

Weitere Informationen unter no-pag.de

Bücherlesung am 10. Mai 2018 auf dem Königsplatz in München

Am Donnerstag, 10. Mai 2018 – 85 Jahre nach dem „Verbrennungsakt“ der Nazis und ihrer Sympathisanten auf dem Königsplatz in München – wird um 10 Uhr wieder einen Brandfleck in den Rasen gebrannt (damit kein Gras über die Geschichte wächst) und ab 11 Uhr eine Lesung aus verbrannten Büchern veranstaltet. 
Unter dem Motto:
München liest – aus verbrannten Büchern — Frieden und Menschenrechte für alle

Wie in den vergangenen Jahren laden wir alle ein, am 10. Mai auf dem Königsplatz aus einem der „verbrannten Bücher“ vorzulesen – dort wo diese Bücher auf alle Zeit vernichtet werden sollten.
Wenn Sie aus einem “verbrannten Buch” vorlesen möchten, rufen Sie bitte die Tel. Nr. 089 – 157 32 19 an. Es sind noch ein paar Zeitfenster am Nachmittag frei.
Auch als Zuhörer/in sind Sie herzlich willkommen.

Für weitere Fragen wenden Sie sich bitte an:

Wolfram P. Kastner, Institut für Kunst und Forschung
Trivastr. 7, D-80637 München
Tel. +49+89-157 32 19 / www.ikufo.de

Gedenken anlässlich des 73. Jahrestags der Befreiung des Konzentrationslagers Dachau

Ende April jährt sich zum 73. mal die Befreiung des Konzentrationslagers Dachau.

Die zentrale Gedenkfeier beginnt um 10.45 Uhr vor dem ehemaligen Krematorium; anschließend gemeinsamer Gang zum ehemaligen Appellplatz mit

Ansprachen und Kranzniederlegungen vor dem Internationalen Mahnmal

Weitere Informationen siehe Gedenkfeier Dachau 2018

Um 13 Uhr findet die Gedenkstunde („Friedensweg“) am ehemaligen „SS-Schießplatz“ Hebertshausen statt.

Programm siehe Gedenken Hebertshausen 2018

Martin Löwenberg verstorben

5. April 2018

Der Münchner NS-Verfolgte und Widerstandskämpfer Martin Löwenberg ist tot. Er verstarb am 2. April mit fast 93 Jahren. Mit ihm verlieren die VVN-BdA und die antifaschistische Bewegung einen unermüdlichen Streiter gegen Rassismus, Antisemitismus und Nazismus.

Näheres siehe Nachruf Martin Löwenberg

Die Trauerfeier findet statt am Dienstag, 24.4. um 9 Uhr im Krematorium am Ostfriedhof.
Martin wird in einer Urnen-Nische beigesetzt, deshalb sind Kränze und Blumengebinde nicht möglich. In seinem Sinne bittet die Tochter stattdessen lieber um eine Spende an:
BEFORE e.V.,   IBAN  DE30 70150000 1003 6658 07      Kennwort: Martin Löwenberg

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