No pasaran – pasaremos!

21. Juli 2016

Gemeinsamer Aufruf des Bundesausschusses der Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes – Bund der Antifaschisten (VVN-BdA) und seines Mitgliedvereins Verein „Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 e.V. (KFSR)“ vom 26. Juni 2016, Berlin

In diesem Jahr erinnert die demokratische Weltöffentlichkeit an den Putsch der reaktionären Generäle, der vor 80 Jahren in Spanien stattfand und knapp drei Jahre später mit der Vernichtung der 2. Spanischen Republik endete. Heute wissen wir, dass der spanische Krieg 1936-1939 die erste Schlacht des 2. Weltkriegs war. Der Sieg Francos und seiner faschistischen Verbündeten markierte einen dramatischen Wendepunkt in der Geschichte des 20. Jahrhunderts. Freiwillige aus über 50 Ländern verließen ihre Heimat und Familien und eilten der Spanischen Republik zur Hilfe. Sie formierten sich in den Internationalen Brigaden oder gehörten anderen Einheiten der Spanischen Volksarmee an. Tausende Freiwillige, unter ihnen ca. 4.000 Deutsche, die in diesem Krieg das bessere Deutschland repräsentierten, kämpften unter Einsatz ihres Lebens an der Seite des spanischen Volkes gegen Faschismus, für Demokratie, Freiheit und soziale Gerechtigkeit. Die Verbundenheit der Kämpfer über die Ländergrenzen hinaus wollen wir als Teil der globalen internationalistischen und antifaschistischen Bewegungen mitnehmen in die Kämpfe der Gegenwart, überall dorthin, wo Menschen heute in ihrem Geiste aktiv sind. In vielen Ländern wird in diesem Jahr der Brigadisten gedacht. Mit vielfältigen Veranstaltungen würdigen Angehörige und Freunde den Einsatz der Freiwilligen. In einigen Ländern, z. B. in Polen, unter schwierigen Bedingungen. In anderen finden die Ehrungen traditionell unter Beteiligung von kommunalen, regionalen und zentralen staatlichen Institutionen statt. Die offizielle Politik der Bundesrepublik hat in dieser Beziehung noch großen Nachholbedarf.

Gemeinsam mit ihrem Mitgliedsverein „Kämpfer und Freunde der Spanischen Republik 1936-1939 e.V. (KFSR)“ ruft der Bundesausschuss der VVN-BdA alle Mitglieder, Unterstützer und Gruppen, Antifaschistinnen und Antifaschisten, Initiativen und junge Antifa-Gruppen, die Kommunalen- und Länderparlamente sowie den deutschen Bundestag auf:

Ehren wir die Antifaschistinnen und Antifaschisten, die in Spanien gekämpft haben.

Erinnern wir an ihren Beitrag für ein antifaschistisches und demokratisches Europa.

Machen wir den Monat Oktober zum Gedenkmonat für die Internationalen Brigaden!

75. Jahrestag des dt. Überfalls auf die Sowjetunion

Hinweise auf zwei Veranstaltungen

Der Überfall auf die Sowjetunion am 22. Juni 1941 jährt sich in diesem Jahr zum 75.Mal.

Der SS-Schießplatz bei Hebertshausen/Dachau war ein Schauplatz dieses Vernichtungskrieges. Dort wurden 1941/42 über 4.000 Rotarmisten ermordet, die in Kriegsgefangenenlagern als „Politkommissare“, Juden oder „Intelligenzler“ ausgesondert worden waren. Seit 25 Jahren erinnert der Förderverein an diese Opfer, die in grausamer Weise an diesem Ort ermordet wurden.

Am Mittwoch, 22.Juni um 17 Uhr findet die Gedenkfeier am ehem. SS-Schießplatz statt. (in Kooperation mit der KZ-Gedenkstätte Dachau) Begrüßung: Ulrike Mascher, Vorsitzende des Fördervereins für Int. Jugendbegegnung und Gedenkstättenarbeit in Dachau e.V.

Einführung:Dr. Dirk Riedel, KZ Gedenkstätte Dachau Gedenkrede: Dr.Yuliya von Saal, Institut für ZeitgeschichteKranzniederlegung Musikalische Umrahmung: Frank Uttenreuther, Trompete sowie der Chor der jüdischen Gemeinde München


Außerdem ist eine Lesung in München dem Datum gewidmet:

Mittwoch, 22.6.2016, 19.30 bis 21.00 Uhr,  im Auditorium des NS-Dokumentationszentrum

Es war Krieg“: Erinnerungen an den deutschen Überfall auf die Sowjetunion

Es lesen Caroline Ebner und Thomas Loibl

Moderation: Dr. Jürgen Zarusky, Institut für Zeitgeschichte München – Berlin

Am 22. Juni 1941 brach der Krieg über die Menschen in der Sowjetunion herein – unvermittelt und ohne Vorwarnung. Unter dem Decknamen „Barbarossa“ begann der deutsche Vernichtungsfeldzug zur Zerstörung des „jüdischen Bolschewismus“.

Die sowjetische Bevölkerung sah sich von einem auf den anderen Tag mit existenziellen Fragestellungen konfrontiert: Bleiben oder gehen? Wenn gehen, dann wohin? Und führt der einmal eingeschlagene Weg in die Sicherheit oder in das Verderben?

Millionenfach wurden diese Fragen gestellt. Familien wurden zerrissen, Kinder blieben auf sich gestellt und das Überleben war oft reine Glückssache. Doch sprachen auch in dieser Zeit Widerstandsbereitschaft und Solidarität mancherorts das entscheidende Wort.

Zum 75. Jahrestag des Überfalls auf die Sowjetunion wird den Erinnerungszeugnissen russisch-jüdischer Münchnerinnen und Münchner Gehör verschafft. Aus ihren Aufzeichnungen lesen Carolin Ebner und Thomas Loibl.

Veranstalter: 

Münchner Volkshochschule, Offene Akademie, IKG München und Oberbayern, Sozialabteilung, Archiv „Lebendige Erinnerung“ und NS- Dokumentationszentrum München

Link zur Veranstaltung: http://www.ns-dokuzentrum-muenchen.de/fileadmin/user_upload/08_presse/pdf/NS-Doku-Programm-2-2016-WEB.pdf

Eintritt: frei

 

Demonstration gegen das geplante bayerische „Integrationsgesetz“ am 19. Juni 2016 in München

für ein solidarisches Miteinander –

gegen das geplante

Ausgrenzungsgesetz der Bayerischen Staatsregierung!

  

11 Uhr Auftakt am DGB-Haus

München, Schwanthalerstr. 64

11.15 Uhr Demonstration

durch das Bahnhofsviertel

12 Uhr Stachus: Teilnahme an der Menschenkette von „München ist bunt“ – Hand in Hand gegen Rassismus – für Menschenrechte und Vielfalt“

weitere Informationen siehe Flugblatt-Ausgrenzungsgesetz und Infos-Ausgrenzungsgesetz

An die Verfolgung im Nationalsozialismus erinnern – Menschenrechte für Sinti und Roma heute einfordern!

Am Mittwoch, 8.6.2016, berichtet die Sozialarbeiterin Uta Horstmann über ihre langjährige Zusammenarbeit mit Sinti und Roma in München. Ort: Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b. Beginn: 19:30 Uhr. Eine Veranstaltung der VVN-BdA-München. Eintritt frei.

Nähere Informationen siehe Flyer Einladung, Uta Horstmann 8-6-2016

 

Am Sonntag, 12.6., 11 Uhr, findet im Gasteig (Kleiner Konzertsaal) eine Gedenkveranstaltung zum 1. Todestag des Münchner Sinto und Zeitzeugen Hugo Höllenreiner statt. Eine Veranstaltung von Madhouse München (Beratungsstelle für Sinti und Roma) in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Adrian Gaspar und sein Improvision Orchestra führen Ausschnitte aus Gaspars Musikwerk „Symphonia Romani“ über die Leidensgeschichte von Hugo Höllenreiner auf.  Außerdem weitere Kompositionen, zum Teil unter Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen aus München. Im Anschluss an das Konzert wird eine Ausstellung mit Porträts von MenschenrechtsaktivistInnen aus der Gruppe der Sinti und Roma eröffnet. Die Porträts wurden mit Unterstützung der VVN-BdA von der Künstlerin Christina Horvath geschaffen.

Eintritt für das Konzert: 7,00 Euro; es empfiehlt sich Kartenreservierung über info@madhouse-munich.com.

An die Verfolgung im Nationalsozialismus erinnern – Menschenrechte für Sinti und Roma heute einfordern!

31. Mai 2016

Berlin: In der Nacht vom 22. auf den 23. Mai ging die Polizei in Berlin brutal gegen eine Gruppe von Roma vor, die das Denkmal für die während der NS-Herrschaft ermordeten europäischen Sinti und Roma besetzt hatten, um gegen ihre drohende Abschiebung zu protestieren.
In einer Presserklärung des Bundesvorstands der VVN-BdA zu dem Polizeieinsatz heißt es: „Seit die ethnisch konstruierten Nachfolgestaaten Jugoslawiens zu ‚sicheren Herkunftsländern‘ erklärt wurden, haben sie als ‚Balkanflüchtlinge‘ keine Chance mehr, in Deutschland Asyl zu finden. Was dabei nicht berücksichtigt wird: Serbien, Kroatien oder Kosovo mögen für Serben, Kroaten oder Albaner sichere Herkunftsländer sein, für Roma nicht! Sie fliehen vor Diskriminierung, Ausgrenzung und Entrechtung. Zu Wohnung, Bildung, Gesundheitsfürsorge – also zu den minimalsten Voraussetzungen eines menschenwürdigen Lebens – haben sie oft keinen Zugang.“

Hinweis auf Veranstaltungen zur Thematik:

Am Mittwoch, 8.6.2016, berichtet die Sozialarbeiterin Uta Horstmann über ihre langjährige Zusammenarbeit mit Sinti und Roma in München. Ort: Seidlvilla, Nikolaiplatz 1b. Beginn: 19:30 Uhr. Eine Veranstaltung der VVN-BdA-München. Eintritt frei.

Nähere Informationen siehe Flyer Einladung, Uta Horstmann 8-6-2016

 
Am Sonntag, 12.6., 11 Uhr, findet im Gasteig (Kleiner Konzertsaal) eine Gedenkveranstaltung zum 1. Todestag des Münchner Sinto und Zeitzeugen Hugo Höllenreiner statt.

Eine Veranstaltung von Madhouse München (Beratungsstelle für Sinti und Roma) in Zusammenarbeit mit dem Kulturreferat der Landeshauptstadt München. Adrian Gaspar und sein Improvision Orchestra führen Ausschnitte aus Gaspars Musikwerk „Symphonia Romani“ über die Leidensgeschichte von Hugo Höllenreiner auf.  Außerdem weitere Kompositionen, zum Teil unter Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen aus München.
Im Anschluss an das Konzert wird eine Ausstellung mit Porträts von MenschenrechtsaktivistInnen aus der Gruppe der Sinti und Roma eröffnet. Die Porträts wurden mit Unterstützung der VVN-BdA von der Künstlerin Christina Horvath geschaffen.
Eintritt für das Konzert: 7,00 Euro; es empfiehlt sich Kartenreservierung über info@madhouse-munich.com.

 

Antifaschisten verbreiten Antifaschismus

11. Mai 2016

Ungeheuerliche Erkenntnis über VVN-BdA im neuen bayerischen Verfassungsschutzbericht

Antifaschisten verbreiten Antifaschismus

In Jugendcamps und Kongressen kommt es immer wieder zum Austausch mit autonomen Gruppierungen, wobei das Themenfeld Antifaschismus im Vordergrund steht.“ So steht es tatsächlich wortwörtlich im unlängst der Öffentlichkeit vorgelegten Verfassungsschutzbericht 2015 des Bayerischen Innenministeriums. Im Abschnitt über die VVN-BdA, die wieder tituliert wird als „bundesweit größte linksextremistisch beeinflusste Organisation im Bereich des Antifaschismus“.

In dem schlichten Satz über Jugendcamps und Kongresse gerinnt, neben den üblichen alljährlich mit leichten Modifizierungen wiederholten Unterstellungen, die Politik und die Aktivitäten der VVN und ihrer Mitglieder betreffend, das veröffentlichte „Geheimwissen“ über unsere Organisation im vergangenen Jahr. „Das Themenfeld Antifaschismus im Vordergrund…“. Wer hätte das von der VVN und ihren Gesprächspartnern wohl gedacht? Und dann auch noch im „Austausch“…

Fände all dies nicht statt in einer Atmosphäre zunehmender rassistischer Attacken, rechtspopulistischer und neofaschistischer Provokationen und Angriffen auf Leib und Leben von Menschen anderer Herkunft und Anschauung, dann könnten solcherlei „Erkenntnis“-Veröffentlichungen als unfreiwillige Komik abgehakt werden. Aber die Verhältnisse sind halt nicht so.

Und deshalb sind wir es nicht nur dem Vermächtnis der Gründerinnen und Gründer unserer Organisation, den Überlebenden aus Widerstand und NS-Verfolgung, sondern auch uns selbst und unseren Nachkommen schuldig, dass wir uns gegen die alljährlichen Diffamierungen durch den Inlandsgeheimdienst in Bayern weiterhin wehren. Juristisch und politisch. Und wo immer möglich: im „Austausch“.

(Ernst Antoni, aus: antifa – Magazin der VVN-BdA 5/6-2016)

DIE AFD: EINE EXTREM RECHTE PARTEI ?

11. Mai 2016

Vortrag und Diskussion mit Andreas Kemper

Dienstag, 24. Mai 2016, 19 Uhr

GEWERKSCHAFTSHAUS, SCHWANTHALERSTR. 64, MÜNCHEN

Weitere Infos siehe Flyer_Kemper-AFD 24.5.2016

1. Mai – Kundgebung des DGB in München, Marienplatz, 11 Uhr —- Familienfest mit Infoständen (auch der VVN-BdA München) 10-17 Uhr

26. April 2016

Befreiungsfeier im ehemaligen KZ Dachau am 1. Mai ab 9.30 Uhr — Gedenkfeier Hebertshausen 13 Uhr

18. April 2016

Befreiungsfeier Dachau 2016 Gedenkfeier Hebertshausen 2016

Entwurf für Bayerisches Integrationsgesetz löst keine Probleme

7. April 2016

Vereinigung der Verfolgten des Naziregimes / Bund der Antifaschistinnen und Antifaschisten, Landesverband Bayern

Frauenlobstr. 24, 80337 München, Tel. 089/531786, E-Mail: lv-bayern@vvn-bda.de

 

Stellungnahme zum Kabinettsentwurf für ein bayerisches Integrationsgesetz

Das bayerische Kabinett hat einen Entwurf für ein bayerisches Integrationsgesetz vorgelegt.

Der Entwurf ist inakzeptabel.

Er geht davon aus, dass Asyl nicht ein Recht ist, auf das Flüchtlinge Anspruch haben, sondern dass es selektiv als Gnade gewährt werden kann.

Er betrachtet Zuwanderer, insbesondere Flüchtlinge, als Bedrohung für die Gesellschaft.

Er gibt vor, Integration zu fördern, will aber mit der Vorgabe einer verpflichtenden bayerischen „Leitkultur“ Assimilation erzwingen.

Er enthält keinerlei neue Rechte für Zuwanderer, bedroht sie vielmehr mit verschiedensten Sanktionen (alle genannten Fördermaßnahmen unterliegen einem Haushaltsvorbehalt).

Er verpflichtet Staat und Kommunen zu nichts, was das angstfreie Zusammenleben aller Einwohner fördern könnte:

nicht zum Bau von mehr Sozialwohnungen für alle

nicht zur Einstellung von mehr Lehrkräften und Kindergartenpersonal

nicht zur Sicherstellung einer bedarfsgerechten medizinischen Versorgung

nicht zum Schutz vor Lohn-Dumping und Ausbeutung auf unbezahlten Praktikumsplätzen.

Er macht das Recht von Kindern auf Schulbildung vom Aufenthaltsstatus der Eltern abhängig.

Er ignoriert das größte Hindernis, das der Integration entgegensteht, und sorgt nicht für Schutz vor rassistischen Angriffen und Diskriminierungen.

Er ermöglicht ausdrücklich die Sortierung von Besuchern/Nutzern von Bibliotheken, Schwimmbädern und anderen öffentlichen Einrichtungen nach Nationalität und Aufenthaltsstatus und ihre unterschiedliche Behandlung durch das Personal.

Er enthält pauschale Ermächtigungen zur Einschränkung von Grundrechten für Alle (Freiheit der Person, Versammlungsfreiheit, Unverletzlichkeit der Wohnung und Eigentum).

Er gibt „den Sicherheitsbehörden“ das Recht, „im Vorfeld strafrechtlicher Relevanz“ (d.h. ohne Straftatbestand und ohne richterliches Urteil) nach eigener Beurteilung der Verfassungskonformität von Handlungen/Aussagen gegen Einheimische wie Zuwanderer empfindliche Strafen zu verhängen (Bußen bis zu 50.000 Euro). Eine solche Sonderjustiz ist mit unseren Auffassungen von Demokratie unvereinbar.

Der Gesetzentwurf ist aus all diesen Gründen nicht akzeptabel.

München, 5.4.2016

Renate Hennecke, Landessprecherin

 

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