Die Verfolgung der Sinti und Roma in München und Bayern 1933-1945
Sonderausstellung im NS-Dokumentationszentrum, Brienner Str, 34, 80333 München vom 27.10.2016 bis zum 29.1.2017
Das Begleitprogramm zu der Ausstellung beginnt am Freitag, 28.10.2016 um 19 Uhr mit einer Podiumsdiskussion:
Die Verfolgung der Sinti und Roma in der schulischen Bildung
Auf dem Podium u.a. Dr. Gerhard Baumgartner, Leiter des Dokumentationsarchivs des österreichischen Widerstands
Am Donnerstag, 10.11. um 19 Uhr folgt ein Vortrag von Herbert Heuß
Zurück im Teufelskreis: Zur Menschenrechtssituation von Roma in Europa
Der Referent ist Politologe und wissenschaftl. Leiter beim Zentralrat Deutscher Sinti und Roma.
Am Mittwoch, 16.11. um 19 Uhr ist ein ermutigender Dokumentarfilm zu sehen
„Zigeunerstück – Sinti- und Roma-Kinder proben den Auf…tritt“
Ein Film über ein Theaterprojekt, das der Münchner Sinto Alexander Adler initiierte. Am Anfang stand der Plan, Sinti- und Roma-Kindern eine Bühne in der Mitte der Gesellschaft zu geben. Dass diese Bühne schließlich in den Münchner Kammerspielen gefunden wurde, hätte aber niemand zu träumen gewagt…
Am Dienstag, 22.11. um 19 Uhr spricht der Politologe Markus End über
Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit – Strategien und Mechanismen medialer Kommunikation
End promoviert derzeit an der TU Berlin zur Struktur und Funktionsweise des modernen Antiziganismus. Für das Dokumentations- und Kulturzentrum Deutscher Sinti und Roma hat er eine vielbeachtete Studie über Antiziganismus in der deutschen Öffentlichkeit erstellt.
Am Mittwoch, 23.11. um 15 Uhr und um 19 Uhr wird ein Spaziergang aufgeführt:
SCHLUCHTEN – Ein theatraler Stadtspaziergang
Durch qualitative Interviews wurde die gegenwärtige Lebensrealität der Deutsch-Sinti und Deutsch-Roma untersucht. Schauspielerinnen und Schauspieler sowie Vertreter der Minderheit präsentieren Ausschnitte… Die Aufführung findet in der Ausstellung statt.
Am Mittwoch, 30.11. um 19 Uhr sprechen im Rahmen eines Zeitzeugenabends unser Kamerad Mano Höllenreiner und die Autorin Anja Tuckermann über:
Die Münchner Sinti-Familie Höllenreiner
Mano Höllenreiner war neun Jahre alt, als er nach Auschwitz-Birkenau kam, und elf, als er den Todesmarsch aus Sachsenhausen überlebte. Als einer der letzten Zeitzeugen der Sinti berichtet er von der Verfolgung in der NS-Diktatur.
Am Dienstag, 6.12. um 19 Uhr geht es um den
Umgang Münchens mit Sinti und Roma – Vergangenheit und Gegenwart
In Zusammenarbeit mit der Madhouse GmbH, die sich seit 1987 für Sinti und Roma in München einsetzt. Ihr Vorsitzender Alexander Diepold diskutiert gemeinsam mit Uta Horstmann, Sozialarbeiterin der Stadt München und Teilnehmerin am Dachauer Hungerstreik von 1980, über Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft des Umgangs mit Sinti und Roma in München.
Außerdem:
Sonntag, 20.11. 2016 (19:00 Uhr):
Gedenkveranstaltung zum 75. Jahrestag der ersten Deportationen von Jüdinnen und Juden aus München
Abschluss der Kunstinstallation „Koffer der Erinnerung“ von Wolfram P. Kastner und Ingrid Reuther und Gespräch zwischen dem Zeitzeugen Ernst Grube und dem Historiker Maximilian Strnad.
Aus der Ankündigung: Vor 75 Jahren, am 20. November 1941, wurden 998 Münchner Jüdinnen und Juden im „Judenlager“ Milbertshofen versammelt, nach Kaunas/Litauen deportiert und fünf Tage später ermordet.
Von vielen Opfern dieser ersten Deportation blieb nicht einmal ein Passfoto, sondern nur der Eintrag im Melderegister und der zynische behördliche Vermerk „nach unbekannt abgewandert“. Die Kunstinstallation „Hier wohnte … Koffer der Erinnerung“ erinnert an die jüdischen Nachbarn in der Maxvorstadt.…Der Münchner Ernst Grube hat die Deportationen als Kind miterlebt. Im Gespräch mit dem Historiker Maximilian Strnad spricht er über seine Erinnerungen.